Erlebnispädagogische Sommertour 2024 der Villa Vida und des Nano
Auf die Räder, fertig, los!
Liebe Interessierten,
wir freuen uns, euch zur erlebnispädagogischen Sommertour 2024 der Villa Vida und des Nano willkommen zu heißen!
Diese spannende Reise wird uns nicht nur durch die malerischen Landschaften Belgien und Frankreichs führen, sondern auch entlang des berühmten Jakobswegs. Unsere Fahrradtour ist mehr als nur eine sportliche Herausforderung - sie ist eine Gelegenheit für Jungen, ihre eigenen Grenzen zu überwinden, in die Pedale zu treten und Hindernisse gemeinsam zu bewältigen. Auf dieser Reise lernen wir, dass wir zusammen stärker sind und das echte Weiterentwicklung nur durch Teamarbeit und gegenseitige Unterstützung möglich ist.
Jeder Tag bringt neue Abenteuer und wertvolle Lektionen, die weit über das bloße Radfahren hinausgehen. Ob beim Aufbau des Lagers, beim navigieren unbekannter Wege oder beim Meistern unerwarteter Herausforderungen - wir wachsen an unseren Aufgaben und stärken unser Selbstvertrauen und unsere Gemeinschaft.
Diese Tour ist eine einzigartige Gelegenheit, die Schönheit der Natur zu genießen, neue Freundschaften zu knüpfen und unvergessliche Erinnerungen zu schaffen. Lasst uns gemeinsam in die Pedale treten und diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis machen!
Wir freuen uns darauf, diese spannende Zeit mit euch zu teilen.
Das Team der Villa Vida und des Nano
[Die Villa Vida ist eine stationäre Facheinrichtung für Kinder mit herausfordernden Verhaltsweisen. Mehr zur Villa Vida]
Das Gruppenziel dieser erlebnispädagogischen Reise
Stärkung des Selbstvertrauen
Die Jungen werden lernen ihre Komfortzone zu verlassen, neue Fähigkeiten zu erlernen und Grenzen erweitern.
Förderung der Selbstständigkeit
Die Jungen werden lernen Verantwortung für sich selbst und Mitreisende zu übernehmen, Entscheidungen müssen getroffen werden und sich in der unbekannten Umgebung zurechtgefunden werden.
Die Gruppe sollte am Ende neue Fähigkeiten und Fertigkeiten erlernt haben und sich so neue Lebensräume aneignen können.
Die Gruppe sollte am Ende Gruppenstrukturen geklärt haben und jeder seine Rolle sinnstiftend ausfüllen können
Jeder der Jungen erhält einzelne essentielle Aufgaben. Reflexionskarten und Tagesplanung werden darauf abgestimmt.
Tag 24: Freitag, 9. August 2024
Fargniers > Nideggen/Hamm
Ein gelungener Abschluss einer aufregenden Reise
Heute sind wir eine Stunde früher aufgestanden als sonst. Die Jungs hatten das schon am Vortag beschlossen und so waren die Zelte schnell abgebaut. Gegen 10 Uhr sind wir vom Campingplatz losgefahren, wobei unser erster Stopp ein Supermarkt war, um etwas zum Frühstück zu kaufen. Die Jungs frühstückten dann zusammen auf dem Parkplatz, was ein schönes Gemeinschaftserlebnis war.
Um 11:30 Uhr brachen wir dann Richtung Heimat auf. Mit drei Autos fuhren wir gemütlich zurück und hörten dabei ein Hörspiel, das die Fahrt wie im Flug vergehen ließ. Zwischendurch legten wir kleine Pausen ein, bevor wir gegen 16:30 Uhr in Nideggen ankamen. Die Jungs luden die Autos aus und packten alles aus.
Nach der Ankunft gab es ein gemeinsames Essen mit Nudel- und Kartoffelsalat, wobei für jeden Geschmack etwas dabei war: dreimal Nudelsalat, einmal mit Rucola und einmal veganer Kartoffelsalat. Die Stimmung war ausgelassen und fröhlich, es wurde viel gelacht und geredet.
Nach dem Essen räumten wir gemeinsam auf und begannen mit dem Abschlussritual. Jeder in der Runde erzählte nacheinander, wofür er dankbar ist, wenn er an die Erlebnispädagogik (EP) denkt. Es war ein bewegender Moment, der uns allen noch einmal bewusst machte, wie wertvoll die gemeinsame Zeit war.
Danach machte sich die Nano auf den Rückweg und kam gegen 20 Uhr in Hamm an. Eine spannende erlebnispädagogische Reise ging zu Ende, aber die Erinnerungen und Erfahrungen werden noch lange in uns nachklingen.
Tag 23: Donnerstag, 08. August 2024
Viry-Noureuil > Fargniers
Endspurt
Heute war unser letzter richtiger Tag auf unserer Tour und wir sind alle entspannt und gut gelaunt in den Tag gestartet. Schon am Abend vorher hatten wir beschlossen, noch einen Tag dort zu bleiben, wo wir gestern so viel Spaß hatten. So konnten wir abends in Ruhe unsere Räder und Sachen für die Rückfahrt packen. Die Sonne schien und nachdem alle Kinder gefrühstückt hatten, suchten sie sich verschiedene Aktivitäten aus. Einige schwangen sich auf ihre Fahrräder und erkundeten die Umgebung, andere machten es sich in der Hängematte gemütlich oder planschten im See. Es war ein Vormittag voller Spaß und Entspannung.
Doch plötzlich stellten wir fest, dass der Schlüssel für unseren Ford verschwunden war. Das sorgte für Aufregung, denn ohne Schlüssel kamen wir weder an das Auto noch an unsere Sachen. Wir suchten überall und schließlich fand eines der Kinder den Schlüssel - im Kofferraum! Leider war das Auto abgeschlossen und wir hatten keinen Ersatzschlüssel. Also riefen wir den ADAC an. Es dauerte eine Weile, bis jemand kam, um uns zu helfen. Als der nette Mann endlich da war und das Auto öffnete, waren die Jungs ganz begeistert und fanden die ganze Situation ziemlich aufregend.
Gerade als wir dachten, dass alles wieder in Ordnung sei, kam der örtliche Wildhüter auf uns zu. Leider konnte er uns nicht erlauben, noch länger an unserem schönen Platz am See zu bleiben. Schweren Herzens packten wir schnell unsere Zelte ein und machten uns auf den Weg. Zum Glück mussten wir nur etwa 5 Kilometer fahren, bis wir in Fargniers einen neuen Campingplatz fanden.
Dort angekommen, bauten wir unsere Zelte wieder auf und bereiteten uns auf das Abendessen vor. Es war ein langer und ereignisreicher Tag und nach dem Abendessen machten wir es uns in den Zelten gemütlich. Bevor die Jungs einschliefen, hörten sie noch ein spannendes Hörspiel, das sie in ihre Träume begleitete. So ging ein weiterer erlebnisreicher Tag zu Ende und wir fielen alle müde, aber glücklich in den Schlaf. Morgen geht unsere Sommertour zu Ende, aber die Erinnerungen an diesen aufregenden Tag werden uns sicher noch lange begleiten.
Tag 22: Mittwoch, 07. August 2024
Annois > Mairie de Flavy-Martel > Mairie de Frieres-Faillouel > Viry-Noureuil
Zwei Stempel und ein Bad im Fluss
Heute sind wir unserem großen Ziel 17,4 Kilometer näher gekommen. Unterwegs haben wir zwei spannende Stempelstopps eingelegt - einen im Rathaus von Mairie de Flavy-Martel und einen im Rathaus von Mairie de Frieres-Faillouel. Es ist immer wieder richtig aufregend, die Stempel zu bekommen und zu sehen, wie sich das Buch nach und nach füllt.
Zwischendurch haben wir eine Pause im Wald gemacht. Dort haben wir ein bisschen gespielt und uns ausgeruht. Das Wetter ist immer noch super schön und sehr warm, da sind solche Pausen im kühlen Grün sehr willkommen. Nach der Pause im Wald sind wir zu einem Supermarkt gefahren. Aber nicht um einzukaufen - wir wollten dort unsere Wäsche waschen, denn die hatte es schon wieder nötig. Während die Waschmaschinen liefen, haben wir gemeinsam zu Mittag gegessen. So haben wir die Zeit optimal genutzt und als die Wäsche fertig war, ging es gleich weiter.
Unsere Schlafplätze für die Nacht wurden von den Jungs selbst organisiert. Es ging nach Viry-Noureuil. Dort angekommen bauten wir sofort unsere Zelte auf. Es war spannend zu sehen, wie schnell und geschickt alle das mittlerweile können - fast wie im Schlaf. Um uns abzukühlen, haben wir kurzerhand eine Außendusche gebaut. Das war eine lustige Aktion und hat allen viel Spaß gemacht.
Aber auch eine Abkühlung im nahegelegenen Fluss haben alle sehr genossen und sind vor dem Abendessen noch schnell hinein gesprungen. Abends haben wir dann zusammen gekocht. Es gab leckeres Essen und alle haben geholfen. Die Stimmung war super fröhlich und wir haben den Tag zusammen richtig genossen.
Wieder ein Tag voller Abenteuer und Spaß!
Tag 21: Dienstag, 06. August 2024
Annois
Der nächste Stempel
Heute haben wir eine kleinere Fahrradtour von 10 km gemacht. Unser erstes Ziel war das Rathaus, wo wir unseren nächsten Pilgerstempel bekommen haben. Es ist immer aufregend, einen neuen Stempel zu bekommen, denn das bedeutet, dass wir unserem großen Ziel ein Stück näher gekommen sind.
Doch dann gab es ein Problem: Die Fahrradroute endete plötzlich in einer Sackgasse! Zuerst waren wir ein bisschen ratlos, aber wir haben nicht aufgegeben. Wir haben zusammen überlegt und schließlich eine alternative Route gefunden, die uns weiterführte. Es fühlte sich fast wie eine kleine Schatzsuche an, bei der wir den richtigen Weg finden mussten.
Auf dem Weg zu unserem eigentlichen Ziel haben wir einen tollen Zwischenstopp in einem kleinen Ort namens Annois gemacht. Dort passierte etwas richtig Spannendes: Ein freundlicher Franzose, der unsere Situation mitbekam, hat den Bürgermeister angerufen, um zu fragen, ob wir dort übernachten dürfen. Das war so nett von ihm! Und ratet mal!
Der Bürgermeister kam tatsächlich nur zwei Minuten später persönlich vorbei. Er war sehr freundlich und hat uns erlaubt, in Annois zu übernachten. Wir waren alle sehr erleichtert und froh. Aber das war noch nicht alles: Der Bürgermeister hat uns auch erlaubt, Wasser von der Quelle des Nachbarn nebenan zu nutzen. Es war großartig, dass wir frisches Wasser hatten, besonders weil es so heiß war. Wegen der Hitze hatten wir auch mehr Freizeit als sonst. Das war eine willkommene Abwechslung.
In unserer Freizeit sind wir viel Fahrrad gefahren und haben die Umgebung erkundet. Wir haben zusammen gespielt und gelacht. Die entspannte Stimmung war einfach wunderbar. Jeder hat mit jedem gespielt, und es war schön zu sehen, wie wir alle zusammen Spaß hatten.
Am Ende des Tages waren wir alle glücklich und zufrieden. Es war ein wirklich toller Tag voller Abenteuer und Spaß. Wir freuen uns schon auf die nächsten Erlebnisse auf unserer Reise!
Tag 20: Montag, 05. August 2024
Ein weiterer Abschied
Nach einer ruhigen Nacht auf dem Campingplatz haben wir uns alle gut erholt. Wir haben unsere kleinen Wehwehchen kuriert, Wäsche gewaschen und uns gründlich gereinigt. Das hat uns alle hochmotiviert, und wir waren bereit für die Abfahrt.
Wir haben eine wunderschöne Radstrecke entlang des Flusses Oise ausgesucht. Obwohl es wieder sehr heiß war, bot uns der Fluss eine angenehme Abkühlung. Entlang des Weges gab es viele große Bäume, die uns Schatten spendeten und die Fahrt angenehmer machten. Trotzdem war das Wetter eine Herausforderung, besonders bei so einer sportlichen Aktivität, die wir seit vielen Tagen fast jeden Tag hatten.
Das Highlight des Tages war unser toller Schlafplatz. Direkt an der Oise haben wir eine schöne Wiese gefunden, die von großen Bäumen umgeben war. So konnten wir die Zelte im Schatten aufbauen und die Nacht war angenehm kühl, perfekt um sich zu erholen. Es herrschte ein wenig Unruhe, denn am nächsten Morgen stand der nächste Wechsel der Betreuer*innen an. An solchen Tagen merkt man immer, wie sehr die Gruppe schon zusammengewachsen ist. Wenn dann jemand gehen muss, macht sich das richtig bemerkbar. Nicht nur die Kinder sind traurig, auch die Betreuer*innen, die uns verlassen werden, sind etwas wehmütig.
Wenn man so viele Tage so intensiv miteinander verbringt, vermisst man sich doch ganz schnell. Da ist es egal, wie anstrengend oder herausfordernd die letzten Tage waren und auch wenn es manchmal Rückschritte gab, ging es letztlich immer nach vorne. Wir haben alle Widerstände und Hindernisse angenommen, wie sie kamen.
Es ist schön und beeindruckend zu sehen, wie die Kinder mit Herausforderungen umgehen und einfach immer weiter machen. Das ist nicht selbstverständlich und macht uns alle mächtig stolz. Die Betreuer*innen, die bis jetzt dabei waren, sind super stolz auf die Erfolge, die in der Gruppe spürbar sind. Das können sie auch sein. Die Jungs und ihre Begleiterinnen leisten wirklich tolle Arbeit.
Tag 19: Sonntag, 04. August 2024
Guise > Origny-Sainte-Benoite > Saint-Quentin
Ein unvergesslicher Tag
Samstag. Oder ist es schon Sonntag?! Puh, nach so langer Zeit unterwegs verliert man schon mal den Überblick über die Wochentage. Heute war ein sehr erfolgreicher Tag – wir haben stolze 42 Kilometer zurückgelegt und damit unseren gestrigen Streckenrekord nochmal getoppt. Dabei hatten wir einige Hindernisse zu überwinden: Materialschäden, ein Rad, das komplett den Dienst quittiert hat und geschoben werden musste, und sogar einen Sturz. Trotz dieser vielen Herausforderungen haben wir alles gemeistert und sind super stolz. Zwar wurde zwischendurch geschimpft, aber letztlich haben wir es geschafft. Egal, was kam, wir haben uns durchgekämpft und allen Widrigkeiten getrotzt.
Am Campingplatz angekommen, gab es erst einmal eine erfrischende Dusche und ordentlich etwas zu essen. Schon waren die Anstrengungen der letzten Stunden wie weggeblasen. Denn auch auf der Strecke gab es wenige Möglichkeiten zu halten und zu snacken. Da musste abends ordentlich reingehauen werden – und das war wirklich verdient!
Die Betreuer*innen sind super stolz auf die Jungs. Heute haben sich die Bemühungen der letzten Tage und die Arbeit an der Gruppenstruktur richtig ausgezahlt. Die heutigen Herausforderungen konnten nur in der Gruppe gelöst werden, und das hat hervorragend geklappt.
Bis bald, eure unermüdlichen Abenteurer!
Tag 18: Samstag, 03. August 2024
Étréaupont > Marly Gomont > Guise
Ein perfekter Tag zum Radfahren
Heute standen alle Zeichen auf Grün: Alle sind gesund, und die Temperaturen sind perfekt zum Radfahren. Bei angenehmen 24 Grad konnten wir ohne Sorgen loslegen, ohne uns bei brütender Hitze zu verausgaben oder einen Sonnenbrand zu riskieren. Und siehe da – wir haben direkt einen neuen Streckenrekord aufgestellt! Heute sind wir 24 Kilometer entlang der wunderschönen Oise gefahren, über Marly Gomont bis nach Guise. Die Landschaft wurde immer schöner. Die Region in Nord-Frankreich, durch die wir gefahren sind, wird auch Kohlenkammer genannt und hat uns mit ihrem maroden Charme zwar schon sehr beeindruckt, aber jetzt sehen wir das Frankreich, wie man es sich vorstellt: viele alte Burgen und eine traumhaft grüne Landschaft.
Nun sind wir wieder auf dem Campingplatz, und das wird auch in den nächsten Stopps so bleiben. So können wir nach jeder Tour ordentlich sauber werden. Nach 17 Tagen hinterlässt die Tour bei uns allen Spuren, und eine Dusche am Abend sowie frische Klamotten am Morgen sind eine wahre Wohltat.
Unsere Gruppe wächst immer mehr zusammen. Auch Mitglieder, die ein bisschen mehr Betreuung benötigen, werden immer sicherer und fügen sich gut in die Gruppe ein. Das ist ein großes Ziel unserer EP-Tour, und wir sind stolz darauf, dass wir das immer weiter erreichen. Die Jungs und die Pädagog*innen können sehr stolz auf sich sein.
Nach so einen positiven Tag fallen heute alle zufrieden und glücklich in ihre Betten.
Tag 17: Freitag, 02. August 2024
Étréaupont (Camping Le Val d'Oise)
Unerwartete Wendungen
Heute hatten wir uns alle so auf unsere aufregende Fahrradtour gefreut, aber das Schicksal hatte ein paar Überraschungen für uns parat! Wir waren kaum vom Campingplatz losgefahren, als ein Krankheitfall mit Magenproblemen auftrat. Das betroffene Teammitglied konnte nicht mehr weiterfahren, also haben wir beschlossen, zurück zum Campingplatz zu kehren.
Zum Glück war eine Apotheke in der Nähe, und wir konnten medizinische Hilfe auf dem Platz bekommen. Währenddessen passierte noch etwas Unerwartetes: Unser Auto sprang nicht mehr an, weil die Batterie leer war! Ihr könnt euch vorstellen, wie aufgeregt wir alle waren.
Doch diese Herausforderung hat uns auch viel Gutes gebracht. Wir mussten als Gruppe zusammenarbeiten und Lösungen finden. Unsere Betreuer*innen haben uns gezeigt, wie man als Team funktioniert und wie wichtig es ist, aufeinander aufzupassen und Entscheidungen gemeinsam zu treffen. Ihr Vorbild hat uns geholfen zu verstehen, wie man richtig miteinander umgeht und zusammenarbeitet.
Am Abend war unser krankes Teammitglied wieder fit, und wir waren alle erleichtert. Morgen können wir unser Abenteuer fortsetzen.
Bis bald, und bleibt neugierig!
Tag 16: Donnerstag, 01. August 2024
Étréaupont (Camping Le Val d'Oise)
Abkühlung in der Oise
Das Wetter war heute sehr schwül, heiß und gewittrig, was nicht gerade zum Radfahren einlud. Deshalb beschlossen wir, den Tag auf dem Campingplatz Le Val d'Oise in der Gemeinde Étréaupont zu verbringen, wo wir auch übernachteten. Wir nutzten den Tag, um wichtige Prozesse in der Gruppenbildung und in der Eigenverantwortung der Jungen voranzutreiben. Nach dem etwas stressigen Tag gestern, an dem die Jungs die Gutmütigkeit und das zuvorkommende Verhalten der Betreuer*innen ausgereizt hatten, nahmen sich diese heute zurück und überließen den Jungs mehr Raum zur Tages- und Selbstorganisation. So merken sie, dass sie mehr Verantwortung für sich und ihr Verhalten tragen. Und siehe da, das hat heute wunderbar geklappt.
Der Zeltplatz liegt direkt an der Oise, einem kleinen Fluss, der in Belgien in der Gemeinde Chimay entspringt und an der Gemeindegrenze von Conflans-Sainte-Honorine und Andrésy als rechter Nebenfluss in die Seine mündet. Er gehört zu den wichtigsten Gewässern der Region - auch für uns heute, denn er bietet bei dem schwülen Wetter eine tolle Abkühlung. Die Jungs verbrachten viel Zeit im Fluss und hatten sichtlich Spaß. Und auch unser Pilgerbuch konnten wir heute weiter füllen - der nächste Stempel ist drin. Juhuu!
Außerdem gab es heute wieder einen Personalwechsel: 2 Kolleg*innen haben uns verlassen, 3 sind neu dazugekommen. Das hat wie immer zu ein wenig Unruhe in der Gruppe geführt, aber die Kolleg*innen wurden herzlich empfangen. Morgen soll das Wetter endlich besser werden. Statt 30+ Grad sollen es angenehme 23 Grad werden. Wir hoffen, dass wir morgen eine große Strecke schaffen. Wir sind weiterhin motiviert und können es kaum erwarten, morgen wieder auf die Räder zu steigen.
Tag 15: Mittwoch, 31. Juli 2024
Neuer Rekord und der nächste Stempel
Heute waren alle schon um 10.00 Uhr fertig und startbereit. Das ist ein neuer Rekord, den die Jungs heute aufgestellt haben. Sie organisieren sich immer besser selbstständig und die täglichen Routinen sind schon sehr gut verinnerlicht. Das Frühstück sollte heute nicht direkt an unserem Übernachtungsplatz stattfinden, sondern irgendwo auf dem Weg. Wir waren ca. 8 km auf unserem Radweg unterwegs, als wir an dem perfekten Platz vorbeikamen. Eine Bank mitten im Grünen, idyllisch und ruhig. Hier hielten wir an und genossen ein leckeres Frühstück. Frisch gestärkt ging es weiter. Der Älteste der Gruppe fuhr voraus, übernahm die Führung und führte alle sicher den Weg entlang. Das hat er wirklich super gemacht!
Auf unserer heutigen Route kamen wir wie geplant an der St, Martin Kirche vorbei, wo wir uns endlich unseren nächsten Pilgerstempel abholen wollten. Doch zur großen Enttäuschung aller war die Kirche geschlossen. Die Gruppe versuchte wirklich alles, um doch noch irgendwie an den Stempel zu kommen - zum Glück. Denn Anwohner*innen des kleinen Dorfes, die unsere Suche nach dem Stempel beobachtet hatten, brachten uns schließlich zum Bürgermeister. Dort nahmen wir stolz den nächsten wohlverdienten Stempel entgegen. Die Bücher der Jungs füllten sich immer mehr - toll, was sie schon alles geschafft haben!
Es ging weiter. Die Hitze wurde immer unerträglicher und die Beine immer müder. Die Pädagog*innen und die Kids entschieden sich, den nächstgelegenen Campinplatz anzusteuern. Der kleine Fluss, der am Platz vorbeifließt, kam für die nötige Abkühlung gerade recht. Eine wahre Wohltat, die alle sichtlich genossen.
Am Abend kriselte es leider ein wenig. Nach 20 km Fahrt in der Hitze und den großen Emotionen beim Stempelsammeln, war der Aufbau der Zelte und die Vorbereitung des Abendessens für einige dann doch zu viel. Der Rest der Gruppe konnte sich aber sehr gut abgrenzen und die Pädagog*innen haben sich gut um die Ausreißer gekümmert, so dass am Ende des Tages eine sehr effektive und gelungene Reflexionsrunde stattfand.
Erschöpft fielen alle ins Bett - bis morgen!
Tag 14: Dienstag, 30. Juli 2024
Die Sonne brennt.
Die Sonne hat heute wirklich alles gegeben. Schon als wir heute Morgen aus unseren Zelten gekrochen sind, haben wir gemerkt, dass uns die Hitze heute ganz schön zu schaffen machen könnte. Nach dem Aufstehen und einem guten Frühstück haben wir unsere Zelte zusammengepackt und sind losgeradelt. Unterwegs kamen wir an einem wunderschönen Wasserfall vorbei. Genau zum richtigen Zeitpunkt, denn schon nach kurzer Zeit auf den Rädern sehnten wir uns alle nach einer Abkühlung. Also hieß es: Räder abstellen und ab ins kühle Nass - ahhh, wie erfrischend.
Die Radwege sind ungeschützt und wir müssen die ganze Zeit direkt in der Sonne fahren. Die Hitze macht uns ganz schön zu schaffen und die Wasserflaschen müssen regelmäßig aufgefüllt werden, weshalb wir auf unserem weiteren Weg viele Pausen einlegen. Aber die Jungs sind immer noch motiviert, was unser kleines Video auch eindrücklich beweist: Kurzum haben sie sich zusammengestellt und sich mit einem Motivationssprucht nochmal gepushed - 'Was sind wir? EINE GRUPPE! Und wohin wollen wir? NACH PARIS!' ihr macht das wirklich toll, Jungs, weiter so!
Bitte beachten Sie: Sobald Sie sich das Video ansehen, werden Informationen darüber an Youtube/Google übermittelt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Google Datenschutzerklärung.
Aufgrund des drohenden Gewitters, das für die kommende Nacht angekündigt war, beschlossen wir, uns so schnell wie möglich einen Platz für die nächste Nacht zu suchen. Nach ca. 6 Kilometern und einer geschlossenen Kirche, in der wir leider nicht unterkommen konnten, entschieden wir uns für einen öffentlichen Platz. Auch hier hatten wir leider kein Glück mit Schatten, aber dieser Platz sollte es werden. Wir waren alle super platt und an eine Weiterfahrt war nicht zu denken. In einem nahegelegenen Supermarkt konnten wir uns etwas erfrischen und auch unsere Wasserflaschen wieder auffüllen.
Zurück auf dem Platz bauten wir die Zelte auf und bereiteten das Abendessen vor, als ein Sicherheitsbeamter vorbeikam. Schließlich hatten wir uns auf öffentlichem Grund niedergelassen und das musste erst einmal kontrolliert werden. Nach einem kurzen Gespräch auf Französisch, dem Vorzeigen unseres Pilgerbriefes und einem kurzen Telefonat mit seinem Chef entschied er, dass wir bleiben dürfen. Puh, noch mal Glück gehabt. Durchatmen.
Wir sind mit dem heutigen Tag schon ganze 14 Tage unterwegs. Stark.
Morgen geht unser Abenteuer weiter.
Tag 13: Montag, 29. Juli 2024
Happy Birthday, lieber Damien!
Nach zwei erholsamen Tagen auf der Kuhwiese ging es heute wieder auf die Räder. Alle waren hochmotiviert und die Jungs organisierten sich selbst und suchten eine Strecke für den heutigen Tag aus. Unser Ziel war ein Campingplatz, etwa 15 Kilometer von unserem Ausgangspunkt entfernt. Der Weg führte durch teilweise anspruchsvolles, bergiges Gelände, das alle sehr gut gemeistert haben. Auch wenn zwischendurch geschoben werden musste, haben wir es gemeinsam geschafft.
Das Highlight des Tages war der 13. Geburtstag von Damien aus der Villa Vida. Mittags hielten wir kurz an, um ihm ein Geburtstagsständchen zu singen und ihn ordentlich hochleben zu lassen. Es gab Donuts für alle, was eine willkommene Abwechslung im Speiseplan war und von allen schnell aufgegessen wurde.
Auf dem Campingplatz angekommen, sprangen alle erst einmal unter die Dusche. Nach dem heißen Tag und der anstrengenden Strecke war das mehr als willkommen. Abends fielen dann alle satt und zufrieden ins Bett. Wir und vor allem unser Geburtstagskind hatten einen tollen Tag und freuen uns schon auf morgen.
Tag 12: Sonntag, 28. Juli 2024
Reparatur an Material, Körper und Geist
Den heutigen Tag verbrachten wir auf der Kuhwiese, die uns im Gegensatz zu gestern wieder mit strahlendem Sonnenschein begrüßte.
Nach dem gestrigen Regen und dem vielen Schlamm war heute ein großer Reparatur- und Pflegetag angesagt. Unsere Maschinen und Fahrräder wurden repariert und wir haben uns auch um unseren Geist und Körper gekümmert. Die Jungs haben ihre dreckigen Klamotten gewaschen - das war bitter nötig!
Die Stimmung war trotz einiger Herausforderungen super und die Sonne tat uns allen gut.
Der Personalwechsel machte sich auch heute noch bemerkbar. Am Abend hatten wir dadurch mehrere Situationen gleichzeitig zu bewältigen, aber auch mit einer Person weniger haben wir die kleinen Unruhen in der Gruppe schnell in den Griff bekommen. Die älteren Jungs haben heute mehr Verantwortung übernommen und das wirklich toll gemacht und sind mit gutem Beispiel für alle anderen voran gegangen.
Besonders stolz sind wir darauf, dass die Jungs heute selbstständig einen Tagesplan erstellt haben. Sie haben sogar einen großen Teil davon geschafft! Das zeigt, wie viel sie schon gelernt haben und wie gut sie zusammenarbeiten können.
Die Stimmung ist trotz der kleinen Herausforderungen immer noch gut. Wir hoffen, dass wir morgen noch ein paar Kilometer schaffen und unser Abenteuer weitergeht.
Tag 11: Samstag, 27. Juli 2024
Schlammiger Tag
Heute war ein aufregender und lehrreicher Tag auf unserer Tour nach Paris. Mit neuen Kolleginnen an Bord hat sich die Dynamik in unserer Gruppe etwas verändert. Alle sind positiv gestimmt und freuen sich auf das große Abenteuer, aber an manchen Tagen lernt man auch, wie es nicht laufen sollte.
Der Tag beginnt schon in der Nacht mit Regen, der bis zum Nachmittag anhält. Alles ist schlammig, nass und dreckig. Übrigens: Bei uns ist es Tradition, nach dem EP die Schuhe wegzuwerfen - darauf freuen sich einige der Kolleg*innen und auch die Jungs schon - besonders nach so einem Tag. Am Morgen waren die Jungs froh, endlich wieder auf ihre Räder steigen zu können und weiter Richtung Paris zu fahren. Zuerst ging es auf dem schönen breiten Radweg weiter, auf dem wir die letzten Tage gefahren waren. Leider war dieser an der Grenze zu Frankreich zu Ende und die Jungs mussten sich auf der Karte einen neuen Weg suchen. Die Wahl fiel auf ein Waldstück, von dem wir uns einen ähnlich schönen Weg wie in Belgien erhofften. Doch leider erwartete uns nach einem so verregneten Tag etwas ganz anderes: Die Wege waren total matschig und wir merkten schnell, dass es kaum ein Durchkommen gab. Selbst die erfahrensten Betreuer*innen hatten so etwas noch nicht erlebt. Um weiter zu kommen, mussten wir einen Privatweg nehmen, der mit einer Schranke abgesperrt war. Dieses Risiko gingen wir ein. Leider wurden wir tatsächlich von einem etwas unfreundlichen Herrn empfangen, der uns erst einmal lautstark spüren ließ, was er davon hielt, dass wir diesen Weg gewählt hatten. Unsere mittlerweile recht guten Französischkenntnisse, der Pilgerbrief und die geduldigen Erklärungen der Pädagog*innen stimmten ihn dann aber doch milde und so durften wir den Weg weiter fahren. Das hat natürlich zu einer gewissen Unruhe in der Gruppe geführt, aber auch das gehört dazu. Man wird nicht immer mit offenen Armen empfangen und muss auch mal Wege gehen, die nicht immer vorgezeichnet sind.
Der Rest des Weges führte über eine Straße, die wir aber in Kolonne, mit Leuchtwesten und voller Konzentration auf den Verkehr meisterten. In Nordfrankreich angekommen, waren wir von der schönen Landschaft begeistert. Da aber auch der Bulli mit Proviant und Zelten im Schlamm stecken blieb, standen wir zum ersten Mal ohne alles auf der Kuhwiese, die wir uns als nächsten Schlafplatz ausgesucht hatten. Zwei ältere Jungs eilten zu Hilfe und halfen beim Schieben, so dass der Bulli schnell wieder frei war und wir endlich unser Lager aufschlagen konnten. Unser Zeitplan hat sich dadurch etwas verschoben. Die Jungs waren von Kopf bis Fuß schmutzig, so dass morgen auf jeden Fall Waschtag ist. Vielleicht schaffen wir es sogar zu duschen. Der heutige Tag hat uns gezeigt, dass es für jedes Problem eine Lösung gibt. Und die Kinder haben heute einen großen Teil dazu beigetragen.
Unser Abenteuer auf dem Weg nach Paris geht weiter und wir sind gespannt, was uns morgen erwartet!
Tag 10: Freitag, 26. Juli 2024
Momignies Chimay (Biwakplatz)
Abenteuer am Biwakplatz
Heute hatten wir einen richtig tollen Tag am Biwakplatz!
Der Platz ist wirklich schön, und wir haben ihn ganz für uns eingenommen. So schön, dass wir sogar andere Pilger nett bitten mussten, in der Nähe ihr Lager aufzuschlagen. Den Platz den wir hier haben, brauchen wir ganz für uns. Das war aber gar kein Problem, denn alle Radfahrer, Spaziergänger, Wanderer und sogar Reiter haben verstanden, dass was wir hier machen und unsere Malteserflagge, die wir direkt überall aufhängen, hat dem ganzen nochmal Nachdruck und einen offiziellen Charakter verliehen. So konnten wir den ganze Tag hier verbringen.
Heute war wieder Duschtag angesagt. Die Betreuer*innen haben die Jungs mit Wasserflaschen in den Wald geschickt. Ab in die Zauberkugel und nach 15 Minuten kamen sie alle viel sauberer wieder zurück. Keiner hat gemeckert und die Jungs haben das richtig gut gemacht.
In ihrer Freizeit fahren die Jungs immer wieder begeistert Fahrrad. Sie üben fleißig und werden immer besser. Es ist schön zu sehen, wie sie hier einfach Kinder sein können. Wenn sie sich streiten, können sie sich auf dem weiten Gelände aus dem Weg gehen. In unserer Villa zu Hause ist dafür oft weniger Platz und Zeit. Solche Erlebnisse wie hier sollten wir viel häufiger machen, auch wenn es für die Erwachsenen manchmal anstrengend ist. Aber auch die Betreuer*innen lernen viel dazu, unterstützen sich gegenseitig in schwierigen Momenten und stärken ihr Teamgefühl. So eine EP ist eben nicht nur für die Kids eine Lern-Reise.
Natürlich gibt es auch Dinge, an denen wir noch arbeiten müssen. Zum Beispiel lassen die Jungs manchmal Müll auf dem Platz liegen. Das werden wir morgen auf jeden Fall besprechen. Es ist wichtig, dass sie lernen, die Natur zu respektieren und sauber zu halten.
Am Abend warteten wir noch auf die neuen Kolleg*innen aus Nideggen und Hamm, denn auch heute werden und einige der derzeitigen Pädagog*innen verlassen und abreisen. Für manche Kinder ist dieser Wechsel schwer, denn neue Bezugspersonen kommen und andere verlassen uns. Das bringt immer wieder neue Dynamiken in die Gruppe. Aber unsere Betreuer*innen schaffen es immer, die Jungs schnell wieder zu beruhigen.
Morgen werden wir die französische Grenze überqueren, die ganz in der Nähe ist. Wir sind schon gespannt auf das nächste Abenteuer!
Tag 9: Donnerstag, 25. Juli 2024
Kuhwiese > Chimay > Momignies (Belgien)
Waschtag, Waldabenteuer und Rad fahren, Rad fahren, Rad fahren
Auch heute begann unser Tag mit gutem Wetter und guter Laune. Nach unserem eher ruhigen Tag gestern, sollte es heute wieder richtig zur Sache gehen. Von unserer schönen Kuhwiese aus, auf der wir eine recht ruhige Nacht verbracht haben, sind wir zunächst in das nächstgelegene Städtchen Chimay gefahren. Dort haben wir erst einmal unsere Wäsche gewaschen - das war wirklich mal wieder nötig. Unsere schönen gelben Trikots strahlen jetzt wieder.
Auf unserer Reise treffen wir immer wieder nette Leute - so auch heute. Kurz vor der Abfahrt hat sich eine Frau sehr interessiert neben uns gestellt. Als wir ins Gespräch kommen, stellen wir fest, dass auch sie auf dem Pilgerweg ist. Allerdings in die andere Richtung - sie war in Santiago de Compostela gestartet und nun am vorletzten Tag ihrer Reise. Kurzerhand hat sie uns ein Stück begleitet und fand das alles sehr spannend und beeindruckend, was wir so machen.
Von Chimay aus ging es ca. 8 Kilometer auf dem Radweg durch ein wunderschönes Waldgebiet. Die Strecke war super ruhig, es gab viel Schatten und Natur soweit das Auge reichte. Dort angekommen haben wir unser Lager aufgeschlagen. Der Aufbau klappte so gut und schnell, dass wir auch heute super in der Zeit waren und die Jungs Zeit hatten, die Gegend zu erkunden. Spannend, was es in so einem Wald alles zu entdecken gibt. Die meisten Jungs haben sich aber auch hier entschieden, direkt wieder aufs Rad zu steigen und über die Waldwege zu düsen. Sie können einfach nicht genug bekommen. Heute ist für einige aus unserer Gruppe der letzte Tag. So wurde der Abend noch einmal richtig genossen und alles für ein Lagerfeuer vorbereitet. Das hatten sie sich gewünscht. Die Zelte haben wir extra etwas weiter weg aufgestellt - sicher ist sicher.
So geht wieder ein schöner Tag zu Ende. Wir sind nun schon über eine Woche unterwegs und merken, wie es von Tag zu Tag besser wird und wir immer mehr zu einem Team zusammenwachsen. Die Jungs und die betreuenden Pädagog:innen sind happy und freuen sich auf das, was kommt.
Nächste Woche Dienstag geht es weiter mit unseren Berichten. Bis dahin werden wir sicher viel erlebt haben und viele spannende Dinge zu berichten haben. Also bleibt gespannt.
Bis Dienstag!
Tag 8: Mittwoch, 24. Juli 2024
Irgendwo im Nirgendwo > na ja, wieder im Nirgendwo, irgendwo in Belgien, in der Nähe des Lac de Virelles.
Zwischen Anstrengung und Müßiggang
Als wir heute Morgen unsere Köpfe aus den Zelten steckten, schien uns die Sonne direkt ins Gesicht - das kann doch nur ein schöner Tag werden, oder? Die meiste Zeit haben wir uns heute auf dem wunderschönen Gelände aufgehalten, das wir gestern schon beschrieben haben. Wir haben die Zeit genutzt, um uns noch einmal frisch zu machen. Vor allem nach dem aufregenden Tag gestern war das auch dringend nötig. Die älteren Jungs haben sich aus ihrer Solardusche und ein paar Planen eine professionelle Dusche gebaut - sehr beeindruckend. Die Jüngeren haben sich mit Wasserflaschen bewaffnet in ein Gebüsch verkrochen. Das Endergebnis beider Gruppen: Duftende, motivierte Jungs.
Die Wartezeit (bis so viele Jungs alle geduscht und angezogen sind, kann es schon mal eine Weile dauern) vertrieben sich die Jungs mit Fahrradfahren (ja, manche können einfach nicht genug bekommen) oder erkundeten das Gelände. Inzwischen war es ziemlich heiß geworden, so dass wir uns schnell ein schattiges Plätzchen suchen mussten. Also wieder Planen ausgepackt, mit Seilen an unseren Rädern und umliegenden Gegenständen befestigt - fertig war die Höhle. Was so eine Plane alles kann.
Eine kleine Strecke hatten wir uns für heute aber noch vorgenommen. Als alle fertig waren, hieß es also wieder zusammenpacken und zurück auf den schönen Radweg. Ohne viel Verkehr und somit ohne Stress fuhren wir. Vorbei an viel Landwirtschaft, Wiesen und Wäldern. Es erinnerte fast ein bisschen an Deutschland. In der Nähe des Lac de Virelles fanden wir eine schöne große Kuhweide, die wir uns als nächsten Schlafplatz aussuchten. Während wir uns einrichteten, kam ein neugieriger Bauer vorbei - er wollte wohl wissen, wer wir sind und was wir vorhaben. Unser Pilgerausweis hat ihn wohl überzeugt und wir durften bleiben.
Am Abend haben sich die Pädagog:innen dann doch noch mal kurz bei den Jungs unbeliebt gemacht. Was fällt denen ein, die Jungs schon um halb acht in die Zelte zu schicken, wenn es draußen noch so schön ist, noch viele Heuschrecken zu fangen sind und der Tag überhaupt so schön war? Das können die doch jetzt nicht so einfach beenden?! Unverschämt. Aber so ist es leider - es gibt Regeln, an die sich alle halten müssen und auch der schönste Tag muss einmal zu Ende gehen. Und so haben sich die Jungs und die Betreuer:innen schnell wieder versöhnt und die Jungs sind artig in ihren Zelten verschwunden.
Morgen steht uns wieder eine längere Etappe bevor - wenn alles nach Plan läuft, überqueren wir wieder die Grenze nach Frankreich. Wieder ein Stück näher an unser großes Ziel: PARIS. Und vielleicht machen wir sogar noch einen Abstecher zum Lac de Virelle. Wir werden auf jeden Fall berichten.
Tag 7: Dienstag, 23. Juli 2024
Camping La Fontaine du Roy > Mariembourg > Irgendwo im Nirgendwo
Wenn uns jemand Steine in den Weg legt, machen wir einfach Limonade daraus (oder so ähnlich...)
Es regnet. Der erste Blick heute Morgen aus unseren Zelten lässt also nichts Gutes erahnen. Aber es kommt ja bekanntlich erstens immer anders und zweitens als man denkt. Spoiler: Es wird einer der besten EP-Tage bisher!
Die Jungs haben so viel Bock, dass der Abbau heute trotz oder vielleicht gerade wegen des Regens ohne Probleme und in Windeseile vonstatten geht. Das Radioprogramm, das über Lautsprecher den gesamten Campingplatz beschallt, spielte derweil 'Eye of the Tiger' - irgendwie passend.
RuckiZucki und mit Rhythmus in den Hüften wurde alles verstaut und die Jungs wieder auf ihre Räder gesetzt. Heute ging die geplante Tour richtig ins Landesinnere. Wir fuhren durch kleine Dörfer und konnten die Landschaft so richtig genießen. Wir sind jetzt auf richtigen Radwegen unterwegs, was für alle ein echter Gamechanger ist, da wir nicht ständig absteigen und auf den Verkehr achten müssen. Einfach geradeaus, rechts und links zieht die Natur an uns vorbei - so gefällt es uns. Vor allem die Jungs sind so wenigen Reizen ausgesetzt, dass sie die Tour richtig genießen können. Man sieht es ihnen an, sie blühen richtig auf.
Aber auch an solchen Tagen dürfen die Pausen nicht zu kurz kommen. In Mariembourg haben wir dafür ein schönes Plätzchen gefunden. Gemeinsam haben wir gesnackt und unsere Kraftreserven wieder aufgefüllt. Und wir bekamen sogar Besuch - eine riesige Schnecke krabbelte neben uns einen Baum hoch - sie hat wohl nur darauf gewartet, unsere Krümel aufzusammeln, die wir zahlreich hinterlassen haben :) Lass es dir schmecken, Schnecki. Und noch jemanden haben wir getroffen - ein Mann sprach uns an, während wir dort saßen und nach einem kurzen Gespräch stellte sich heraus, dass er aus dem Kreis Düren stammt, also aus der Heimat unserer schönen Villa Vida. Mittlerweile lebt er aber in Belgien und hat uns ein wenig von der Gegend erzählt. Wahnsinn, wie klein die Welt doch manchmal ist.
Gut gestärkt ging es dann wieder aufs Rad und zurück auf den schönen Radweg. Aber wie im Leben werden einem auch auf einem Radweg manchmal Steine in den Weg gelegt. Ein riesiger Geröllhaufen türmte sich vor uns auf - kein Durchkommen. Also runter vom Rad und auf die Umleitungsstraße. Diese führte leider an einer vielbefahrenen Straße entlang, auf der die Autos auch nicht gerade langsam und rücksichtsvoll fuhren. Das hat die Jungs aber nicht abgeschreckt und kurzerhand haben wir eine Kolonne gebildet und sind sicher und nah am Grünstreifen an der Straße entlang zurück auf den Radweg gelaufen. Die Jungs haben das wirklich toll gemacht und es hat sich wieder einmal gezeigt, dass man jedes Hindernis überwinden kann, wenn man zusammenarbeitet und aufeinander achtet. So kann es weitergehen!
Langsam wurde es Zeit, den nächsten Schlafplatz zu suchen. Unser erster Versuch bei einem Bauern war leider nicht von Erfolg gekrönt - die Sprachbarriere und ein ziemlich stacheliger Zaun, der die angebotene Wiese umgab, waren daran nicht ganz unschuldig. Aber nur 100 Meter weiter fanden wir ein wunderschönes, riesiges Gelände und wussten sofort: Das ist es! Vor uns erstreckt sich eine prärieartige Wiese (hier könnte man einen Western drehen - O-Ton Betreuer Hannes), in der Ferne plätschert ein Bach und am Horizont erstreckt sich ein imposantes Abbruchgebiet. Die Gegend, in der wir uns gerade befinden, ist bekannt für Steinbrüche und Bergwerke und wir sind in den letzten Tagen schon an einigen vorbeigefahren, aber dieses Exemplar ist für alle besonders beeindruckend.
Die Jungs sind angenehm erschöpft, sie haben heute viel erlebt. Die Abendroutine verlief daher auch (fast) reibungslos. Kleinere Krisen einzelner Jungs haben wir schnell in den Griff bekommen und durch das tolle, weitläufige Gelände konnten sie einfach alles rauslassen. Das ist ok und super wichtig im Prozess - schließlich sind wir mit den Jungs aus der Villa unterwegs, die unsere Betreuung immer wieder brauchen. Und so achten die Pädagog:innen jederzeit darauf, dass solche Situationen nicht eskalieren, Regeln eingehalten werden und der respektvolle Umgang miteinander im Vordergrund steht.
Gefühlt hat die EP mit dem heutigen Tag erst richtig begonnen. Man merkt Fortschritte sowohl bei den Jungs, aber auch bei den Betreuer:innen. Wir spielen uns immer besser ein, unsere Konzepte greifen und insgesamt wächst das Vertrauen untereinander. Die Jungs übernehmen immer mehr Verantwortung. Sie lernen, dass sie es können und trauen sich immer mehr, diese Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Aber immer auch mit dem Wissen, dass die Pädagog:innen jederzeit da sind und helfen, wo Hilfe benötigt wird. Das ist für uns die Basis für eine gute Entwicklung. Wir sind froh und stolz, dass wir auf dieser Tour so viel miteinander und voneinander lernen können.
Ein gemeinsames Ziel vor Augen kann mit der richtigen Unterstützung und Motivation Berge versetzen.
Tag 6: Montag, 22. Juli 2024
Vireux > Camping La Fontaine du Roy (in der Nähe von Matagne le petit, Belgien)
Auf neuen Wegen
Nach zwei Tagen im selben Camp ging es heute wieder auf die Räder. Die kleine Auszeit hat allen sehr gut getan und zusammen mit den neuen Kolleg:innen, die zwischenzeitlich bei uns eingetroffen sind, haben wir uns richtig gut eingespielt. Nachdem es gestern schon so gut geklappt hat, die Jungs weitestgehend 'alleine' machen zu lassen, haben die Pädagog:innen beschlossen, den Jungs weiter das Vertrauen zu schenken und sie nun auch die Routen ganz eigenständig planen zu lassen. Die Betreuer:innen stehen natürlich jederzeit unterstützend zur Seite, aber die Jungs bekommen das ganz prima alleine hin. Die Jungs finden das toll, es schweißt sie als Gruppe noch enger zusammen und gibt ihnen viel Selbstvertrauen.
Das Wetter ist herrlich, die Stimmung gut - auf die Räder und ab zum nächsten Ziel. Die Jungs haben eine Route abseits der Maas geplant. Schließlich wollen sie das Land kennen lernen und nicht immer nur den Fluss sehen. Doch aus dem Plan wird gleich eine Herausforderung - weg vom Fluss, wo die Radwege meist schön flach sind, geht es erst einmal ordentlich bergauf. Puh, da mussten alle ganz schön in die Pedale treten. Aber auch das haben alle wunderbar gemeistert und wurden mit tollen Landschaften und Ausblicken belohnt. Wir kamen an einigen schönen Plätzen vorbei, die sich hervorragend zum Schlafen geeignet hätten, aber die Jungs waren so unglaublich motiviert und wollten einfach weiter radeln. So kamen wir recht spät am Campingplatz an, den wir inzwischen als nächste Übernachtungsmöglichkeit auserkoren hatten. Schnell das Lager aufgebaut und ab in die Schlafsäcke.
Ein weiterer anstrengender Tag liegt hinter uns, aber die Jungs können stolz auf sich sein - weiter so Jungs!
Tag 5: Sonntag, 21. Juli 2024
Gewitter reinigen die Luft
Hui, da hat es ja ganz schön geknallt in der Nacht! Nicht bei uns und den Jungs, sondern im wahrsten Sinne des Wortes. Für die Nacht war ein Gewitter angekündigt.
Wir waren gut vorbereitet und hatten unsere Schlafplätze unter einem Vordach aufgebaut. Unser Plan war: Wenn es losgeht, kommen wir alle zusammen und passen aufeinander auf. Und so war es dann auch - es begann ordentlich zu grummeln und der ein oder andere Blitz erhellte den Nachthimmel über unseren Köpfen. Nach 1,5 - 2 Stunden war der Spuk vorbei und wir gingen alle wieder in unsere Zelte.
Ein Gewitter, so sagt man, reinigt die Luft. Am nächsten Morgen sieht die Welt wieder ganz anders aus und so kann man es auch bei uns beschreiben.
Nach den letzten zwei Tagen, die für uns alle sehr herausfordernd waren, hat das Gewitter in der Nacht auch für uns die Luft gereinigt und wir sind bereit, neue Konzepte auszuprobieren. Die Anspannung der Jungs überträgt sich auf de Pädagog:innen und umgekehrt. Das müssen wir noch besser in den Griff bekommen und als Gruppe lernen, mit solchen Gewittern besser umzugehen.
Also beschlossen die Pädagog:innen, nachdem die Jungs nun schon 3-4 Tage ihre Routinen ausprobieren konnten, heute den 'Service' weitestgehend zurückzufahren und die Jungs machen zu lassen. Und siehe da - es klappte und die Jungs machten das super alleine. So hatten alle einen super entspannten Vormittag, was die Anspannung auf beiden Seiten deutlich reduziert hat. Die Kinder waren einfach Kinder und haben das gemacht, was Kinder eben so machen.
Video-Eindrücke
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Auf dem Platz gab es viel zu entdecken - die einen fuhren Fahrrad, die anderen probierten die Sportgeräte aus. Große Aufregung herrscht, als plötzlich ein Hund über den Platz läuft und neugierig an den Sachen der Jungs schnüffelt - ob da wohl jemand was zu essen versteckt hat?!
Die Stimmung ist bei allen super. Die Köpfe sind frei und voller Vorfreude.
Tag 4: Samstag, 20. Juli 2024
Les Trois Fontaines > Vireux
Hitze, Hitze, Hitze
Die Hitze und die Anstrengung steigen uns allen zu Kopf. Wir sind heute nicht sehr weit geradelt und befinden uns gerade in dem kleinen Städtchen Vireux an der Maas.
Hier haben wir endlich die Möglichkeit, uns und unsere Kleidung zu waschen, was fast den ganzen Tag in Anspruch genommen hat. Einige der Jungs haben mit Krisen zu kämpfen und brauchen viel Aufmerksamkeit. Für die Pädagog:innen bedeutet das, dass der Fokus momentan eher auf dem P statt dem E in 'EP-Tour' (Erlebnis-Pädagogische Tour) liegt. Die Jungs, aber auch die Pädagog:innen sind über ihre Grenzen gegangen und wir merken, dass alle eine Pause brauchen.
Zum Glück haben wir hier einen wirklich schönen Park gefunden. Kurz entschlossen bleiben wir zwei ganze Nächte hier.
Das tut allen gut und gönnt den Jungs und auch den Pädagog:innen eine Pause zum Durchatmen. Bald findet ein Pädagog:innen-Wechsel statt - 3 neue Kolleg:innen aus Hamm werden zu uns stoßen.
Für den Wechsel und die weiteren Tage haben wir schon viele Ideen gesammelt, wie wir uns und die Jungs motivieren können und die Tour wieder zu einem Erlebnis für alle wird.
Also bleibt gespannt und freut euch auf die nächsten Tage mit uns.
Bis bald und sonnige Grüße nach Hause
Tag 3: Freitag, 19.Juli 2024
Manchmal ist eben auch nicht der Weg das Ziel.
Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Reflexion. Es ging darum, die Gruppe zusammenzuhalten, auf die Bedürfnisse zu achten und uns allen wurde wieder einmal klar, warum die Betreuung der Jungen ein ganz wichtiger Teil unserer Arbeit ist.
Es zeichnete sich bereits ab, als wir unseren Plan, uns und unsere Wäsche heute endlich einmal zu waschen, über Bord werfen mussten. Das Schwimmbad, in dem wir diesen Plan in die Tat umsetzen wollten, öffnete erst sehr spät am Tag, was unseren Zeitplan sehr durcheinander gebracht hätte. Also auf die Räder und los. Doch die Stimmung war sehr angespannt und auch bei den Jungs kriselte es. Die Hitze und das unangenehme Gefühl in den verschwitzten Klamotten machten uns zusätzlich zu schaffen. So beschlossen wir, nicht allzu weit zu fahren und noch mehr auf genügend Pausen und Schatten für alle zu achten. Denn in erster Linie ist es wichtig, dass es uns allen gut geht und wir aufeinander aufpassen.
Zum Glück haben wir einen tollen, großen Sportplatz gefunden, der sich auch hervorragend als Schlafplatz für die Nacht eignet. Die Zelte stehen im Nu - hier werden wir immer routinierter. Hier gibt es wirklich viel zu erkunden und die Jungs konnten sich ein wenig ausruhen.
Der heutige Tag war für alle sehr anstrengend, aber wir haben alle viel gelernt.
Morgen geht es weiter und wir sind guter Dinge und positiv gestimmt.
Bonne nuit und bis morgen!
Tag 2: Donnerstag, 18. Juli 2024
Waulsort > Givet > Les Trois Fontaines
Bonjour la France!
Unser erstes großes Ziel ist geschafft - wir sind in Frankreich!
Aber der Reihe nach. Die Nacht war angenehm und alle sind super motiviert aufgewacht. So motiviert, dass die Gruppe teilweise richtig zusammengehalten werden musste, denn einige konnten es gar nicht abwarten und wollten sofort los. Vor allem die Jüngeren, denn für sie ist es besonders aufregend, endlich mit den Großen auf den Rädern unterwegs zu sein. Die eine oder andere Regel muss also noch verinnerlicht werden.
Wir radelten an der Maas entlang, vorbei an wunderschönen Landschaften und plötzlich war sie da - die französische Grenze.
Und schwupps, schon waren wir in Frankreich. Kurz hinter der Grenze, im schönen malerischen Ort Givet, machten wir eine kleine Pause. Aber den Jungs 'schmeckte' die Pause gar nicht und sie wollten sofort weiter. Also alles eingepackt und weiter.
Die geplante Route führte uns an einer Schnellstraße entlang. Das gefiel uns allen nicht so gut und war auch etwas heikel, vor allem nach den schönen Wegen, die wir vorher gefahren waren. Also bogen wir auf einen kleinen Seitenweg ab. Und da war sie wieder, die Idylle, an die wir uns irgendwie gewöhnt hatten und die wir nicht mehr missen wollten.
So ein Tag vergeht wie im Flug, vor allem, wenn man so viel Schönes erlebt, und so wurde es langsam Zeit, den nächsten Schlafplatz zu suchen. Unweit unserer Route, an einem Seitenarm der Maas im Örtchen Les Trois Fontaines, fanden wir eine kleine, abgelegene Wiese neben einem Hotel. Das sollte es sein. Also absteigen, auspacken, aufbauen und dann, aaaah, erst mal die müden Beine hochlegen und den Tag ausklingen lassen. Heute sind alle etwas schneller zur Ruhe gekommen und in ihren Zelten verschwunden. So eine Tour ist ganz schön anstrengend.
Heute können wir echt stolz auf uns sein. Unseren ersten richtigen EP-Tag auf Rädern haben wir mit einem ersten großen Ziel gekrönt - wir sind in Frankreich.
Aber auch die Gruppe wächst immer mehr zusammen, Wetter und Landschaft sind gut - So kann es weitergehen!
Bonne nuit!
Tag 1: Mittwoch, 17. Juli 2024
Nideggen > Waulsort (Belgien)
Es geht los!
Unsere Reise begann in Nideggen und führte uns nach Waulsort, einem malerischen Dorf direkt an der Maas. Die Schönheit dieses Ortes hat uns, wie schon beim letzten Mal, sofort beeindruckt. Denn Waulsort ist uns nicht ganz unbekannt: Der Ort markiert das Ende unserer Ostertour und gleichzeitig den Beginn unserer Sommertour.
Auch das Dorf hörte, dass wir wieder da waren, denn die Aufregung und damit der Lärmpegel war ziemlich hoch. Zeitweise schwankten die Gefühle aller zwischen himmelhochjauchzend und "ich will das alles gar nicht". Es herrschte eine gewisse Unruhe, aber gleichzeitig waren wir alle motiviert. Die vielen Vorbereitungen für die Tour waren für alle anstrengend, aber die gegenseitige Unterstützung in der Gruppe war super. Nach unserer Ankunft bauten wir unser Lager auf und richteten uns für die Nacht ein. Die Aufregung des Tages steckte uns allen noch lange in den Knochen und so kämpften die Jungs lange gegen die Müdigkeit an und konnten erst spät zur Ruhe kommen und endlich einschlafen.
Morgen geht unsere Tour richtig los, denn dann geht es auf die Räder. Einige der Jungs konnten es kaum erwarten und wollten gleich nach unserer Ankunft weiter - kein Wunder, denn bis zur französischen Grenze sind es nur 12 Kilometer und die Motivation ist dementsprechend groß, diesen großen Schritt auf unserer Reise endlich zu schaffen.
Mittlerweile sind wir alle besser vorbereitet und die Gruppe erlebnispädagogisch erfahrener. Der Optimismus ist spürbar. Wir sind gespannt, was die nächsten Tage bringen werden.
Mit dieser positiven Einstellung und dem Wissen, dass wir als Team stark sind, freuen wir uns auf das nächste Abenteuer unserer Reise.